Bremer BlickLabor
Vorwort
Alle Lernprozesse benötigen eine korrekte Aufnahme und eine zuverlässige Verarbeitung der Sinnesinformationen im Gehirn, die zu bewussten Wahrnehmungen führen. Denn:
wir sehen nicht mit den Augen und
hören nicht mit den Ohren,
sondern mit dem Gehirn.
Das Sehen, die damit eng verbundene Blicksteuerung, die Fähigkeit der Unterscheidung von ähnlichen Lauten und die simultane Mengenerfassung gehören zu diesen grundlegenden Funktionen.
Das BlickLabor kann feststellen, ob diese vorsprachlichen Fähigkeiten altersgerecht entwickelt sind, indem die Ergebnisse standardisierter Tests mit altersgleichen Kontrollgruppen verglichen werden.
Die Untersuchungen dauern einzeln etwa 20-30 Minuten. Eine Gesamtuntersuchung, einschließlich Befundbericht und Abschluß- gespräch, dauert etwa 2 Stunden.
Entwicklungsrückstände können mit einem gezielten Training aufgeholt werden, so dass schulische Lernprozesse wie Lesen, Schreiben und Rechnen besser gelingen.
Das Training wird für jedes Kind individuell auf Basis der Untersuchungsergebnisse zusammengestellt und mit leihweise zur Verfügung gestellten Trainigsgeräten zuhause durchgeführt.
Nach Auswertung der Trainingsdaten durch das Blickzentrum in Freiburg, erhalten die Eltern abschließend einen schriftlichen Bericht (Protokoll) über den Verlauf des Trainings.
Die Kosten für Untersuchung und Training orientieren sich an der Gebührenordnung für Ärzte. Die Untersuchungen und das Training erfolgen nach wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen, sind aber derzeit noch Selbstzahlerleistungen.
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen muss mit der jeweils zuständigen Kasse abgestimmt werden.
Die privaten Krankenkassen und die Postbeamten-Krankenkasse übernehmen die Kosten i.d.Regel, die gesetzlichen Kassen i.a.Regel nicht.
Ueber uns
Das heutige BlickLabor ist hervorgegangen aus der 30-jährigen Erforschung des Sehens und der Blicksteuerung durch das Gehirn in der Arbeitsgruppe Optomorik von Prof. Dr. B. Fischer an der Universität Freiburg. Nach mehrjähriger Forschung war dabei ein routinemäßiges Verfahren entstanden, das der Öffentlichkeit dann auch zur Verfügung stehen sollte. Das BlickLabor wurde 1997 als eine Nonprofit-Einrichtung der Universität Freiburg gegründet.
Nach dem Vorbild des Freiburger BlickLabors wurden weitere (regionale) BlickLabors in Deutschland und im Ausland eingerichtet und mit den erforderlichen diagnostischen Geräten ausgestattet. Die Leiter bzw. Mitarbeiter wurden im BlickLabor Freiburg ausgebildet.
Eines der ersten regionalen BlickLabors war das BlickLabor Bremen.
Die Forschung ist auch in den letzten Jahren weiter gegangen und die neuen Ergebnisse der Wahrnehmungsforschung sind vom BlickLabor aufgenommen worden. Nach der visuellen Wahrnehmung wurden auch für die Hörwahrnehmung neue Tests entwickelt, normiert und angewandt.
Ähnliches gilt für eine andere Sehleistung: die Simultanerfassung, also die Fähigkeit, die Anzahl mehrerer Dinge mit EINEM Blick zu erfassen. Diese Fähigkeit spielt anerkanntermaßen eine wichtige Rolle beim Erlernen der Grundrechenarten.
Zu all diesen Untersuchungen von Sinnesfunktionen hat das BlickLabor auch das nötige Training entwickelt und erprobt.
Das Training ersetzt nicht die schulischen Lernprozesse und ist keine direkte Therapie für Legasthenie, Rechenschwäche (Dyskalkulie) oder Aufmerksamkeitsdefizit, sondern es verbessert die Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesinformationen im Gehiern, sowie darauf aufbauende kognitive Funktionen und erleichtert Lernprozesse und somit das Lernen für Schüler und das Lehren für Lehrer.
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